Sandmücken und Leishmaniose

Die Sandmücken in und um Polichrono

 


 Polichrono ist der berühmteste und beliebteste Sandmückenurlaubsort Europas, gehört zum Distrikt Chalkidiki, welcher sich südöstlich der Landeshauptstadt Thessaloniki erstreckt und liegt auf der Insel Kassandra in der Mitte des östlichen Küstenstreifens. Zu Chalkidiki gehören die Inseln Kassandra und die beiden Halbinseln Sithonia und Athos. Im Hochsommer beherbergt Polichrono bis zu 30'000 Urlauber täglich, im Winter zählt man etwa 800 Einwohner. Polichrono, wie auch die beiden Nachbarorte Hanioti und Pefkohori in südlicher Richtung, zeichnen sich durch ein besonders mildes Klima aus. Die minimale Wintertemperatur liegt nicht unter 0°C und die maximale Sommertemperatur kaum über 35°C.

 Nun möchte ich Sie beglückwünschen und willkommen heißen, denn mit Polichrono haben Sie den Ort gewählt, in dem bisher die meisten Sandmücken Europas gefangen wurden (behaupte ich jetzt einfach mal so ...). Von 1993 bis 1995 waren es insgesamt 56'996 Sandmücken. Aber Sie brauchen sich dennoch keine Gedanken bezüglich eines möglichen Infektionsrisikos durch Leishmanien zu machen, denn bis zum jetzigen Zeitpunkt ist auf der Insel Kassandra weder ein Leishmaniose-Fall beim Menschen, noch beim Hund gemeldet worden.

In und um Polichrono auf der Insel Kassandra im Distrikt Chalkidiki in Makedonien sind folgende Sandmücken nachgewiesen:

 

Phlebotomus neglectus (2,68%)

Phlebotomus perfiliewi (61,51%)

Phlebotomus simici (15,14%)

Phlebotomus tobbi (13,66%)

Sergentomyia dentata (5,14%)

Sergentomyia minuta (1,87%)

 

 Also, genießen Sie Ihren Sandmückenurlaub im berühmten Polichrono. Besuchen Sie auch einmal das Restaurant 'Flegra', direkt am Strand, etwa in der Mitte von Polichrono - und grüßen Sie mir dort die Fam. Vamvakas. Dieses Restaurant ist garantiert Sandmücken-frei. Sie können in dieses Restaurant sogar Ihren Hund mitnehmen (nicht selbstverständlich für Griechenland). Dieser wird solange toleriert, bis er gegen das Menüplakat vor dem Eingang gepinkelt hat (mein Hund hat's getan !) ... und seither pinkelt jeder Hund des Dorfes gegen dieses Plakat - oh sorry, Nikos !

 

Vom 02.06. bis zum 11.10.1993 fing ich im Garten meines damaligen Hauses in Polichrono (N 40° 00' 49.7'', E 23° 31' 36.1'' auf 29,51 m. ü. NN) 221 Sandmücken. Hiervon waren 69 Phlebotomus perfiliewi (31,2%), 58 Ph. simici (26,2%), 29 Ph. neglectus (13,1%), 27 Ph. tobbi (12,2%) sowie 34 Sergentomyia dentata (15,4%) und 4 Se. minuta (1,8%).

Vom 02.06. bis zum 27.10.1993 fing ich am südlichen Stadtrandbereich Polichronos (N 40° 00' 44.9'', E 23° 31' 38.1'' auf 44,36 m. ü. NN) mit mehreren Lichtfallen weitere 3'168 Sandmücken. Hiervon waren 1'864 Phlebotomus perfiliewi (58,8%), 682  Ph. tobbi (21,5%), 432 Ph. simici (13,6%), 79 Ph. neglectus (2,5%) sowie 66 Sergentomyia dentata (2,1%) und 45 Se. minuta (1,4%).

Während der Leishmaniose-Therapie meiner Hündin 'Mavra' fanden sich in der Lichtfalle vor ihrem 'Behandlungsraum' 172 Sandmücken zwischen dem 15.07. und 30.09.1993 ein. Es waren 133 Phlebotomus perfiliewi (77,3%), 21  Ph. tobbi (12,2%), 10 Ph. simici (5,8%) und 8 Ph. neglectus (4,7%).

Vom 25.05. bis zum 20.10.1994 hing die ganze Saison über eine Lichtfalle am südlichen Stadtrandbereich Polichronos in einem Schafspferch (N 40° 00' 44.9'', E 23° 31' 38.1'' auf 44,36 m. ü. NN). Diese Falle fing 36'514 Sandmücken. Es waren 24'711 Phlebotomus perfiliewi (67,68%), 6'666  Ph. tobbi (18,26%), 3'014 Ph. simici (8,25%), 687 Ph. neglectus (1,88%) sowie 1'020 Sergentomyia dentata (2,79%) und 416 Se. minuta (1,14%).

Auch im nächsten Jahr hing vom 25.05. bis zum 20.10.1995 die ganze Saison über eine Lichtfalle am südlichen Stadtrandbereich Polichronos in dem Schafspferch (N 40° 00' 44.9'', E 23° 31' 38.1'' auf 44,36 m. ü. NN). 1995 fing diese Falle fing 8'880 Sandmücken. Es waren 6'210 Phlebotomus perfiliewi (69,93%), 1'806 Ph. simici (20,34%), 237  Ph. tobbi (2,67%), 52 Ph. neglectus (0,59%) sowie 450 Sergentomyia dentata (5,07%) und 125 Se. minuta (1,41%).

Eine weitere Lichtfalle hing vom 25.05. bis zum 20.10.1995 die ganze Saison über am südlichen Stadtrandbereich Polichronos in einem verlassenen Hühnerstall (N 40° 00' 45.5'', E 23° 31' 39.7'' auf 54,80 m. ü. NN), in dem auch hin und wieder Flüchtlinge übernachteten. Diese Falle fing 4'185 Sandmücken. Es waren 1'686 Phlebotomus simici (40,29%), 1'587 Ph. perfiliewi (37,92%), 63 Ph. tobbi (1,50%), 16 Ph. neglectus (0,38%) sowie 602 Sergentomyia dentata (14,38%) und 231 Se. minuta (5,52%).

Noch eine Lichtfalle hing vom 25.05. bis zum 20.10.1995 die ganze Saison über am südlichen Stadtrandbereich Polichronos in einem Schuppen (N 40° 00' 44.8'', E 23° 31' 35.7'' auf 72,64 m. ü. NN), in dem sich den ganzen Sommer 1995 Flüchtlinge aufhielten und übernachteten. Diese Falle fing 3'856 Sandmücken. Es waren 1'623 Phlebotomus simici (42,09%), 656 Ph. neglectus (17,01%), 484 Ph. perfiliewi (12,55%), 89  Ph. tobbi (2,31%) sowie 759 Sergentomyia dentata (19,68%) und 245 Se. minuta (6,35%).

 

Klicken Sie auf die einzelne Sandmückenart, und Sie erfahren genaueres über ihre Gewohnheiten.

 

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