Sandmücken und Leishmaniose

Leishmaniose Therapie beim Hund

 


 Seit mehr als 50 Jahren wird Glucantime® bei Mensch und Hund gegen Leishmanien benutzt. Auch heute noch wendet man Glucantime® an, gerne in Kombination mit anderen Medikamenten, so z.B. Allopurinol, Aminosidin, Azolen (derzeit Itraconazol), etc.

 Hier soll und kann keine allgemeingültige Therapieempfehlung gegeben werden. Aufgrund der z.T. massiven Nebenwirkungen verschiedener Therapeutika stellt sich meist die Frage, welches Medikament überhaupt eingesetzt werden kann. Weiterhin ist derzeit auffällig, daß gute Therapieerfolge, die in einem Land mit einem Medikament erhielt wurden, nicht unbedingt gleiche Erfolge in anderen Regionen zeigen. So sind gute Erfolge bei der Behandlung einer Leishmania infantum MON-1 Infektion mit Allopurinol und Levamisole bei Hunden aus Nord-Griechenland bekannt, bei Hunden, die sich in Süd-Spanien infiziert haben, liegt die Erfolgsquote lange nicht so hoch - in Süd-Spanien haben wir es mit anderen L. infantum-Stämmen zu tun, als in Griechenland. Aus Süd-Frankreich wird sogar berichtet, daß Leishmanien regional eine Resistenz gegen Glucantime® gebildet haben. Die Zukunft wird vermutlich darin liegen, daß verschiedene Leishmania-Arten und -Stämme auch unterschiedlich, und damit spezifischer therapiert werden können. Daher ist derzeit im Falle einer Leishmaniose-Therapie zu raten, möglichst diejenige (Kombinations-) Therapie für einen Importhund zu übernehmen, die an dessen Ursprungsort mit Erfolg eingesetzt wird.

 Viel Hoffnung wird derzeit in zwei Entwicklungspräparate gesetzt, in das Miltefosine (Miltex®) und Oleyl-PC. Das Miltex wird von Asta Medica als Humanpräparat vertrieben, und wirkt gegen die Humane Leishmaniose in Indien, für den Hund eignet sich das Humanpräparat nicht. Miltex wird nun auch für den Hund weiterentwickelt. Auch das Oleyl-PC befindet sich derzeit in der Testphase.

 Hier einige Therapiebeispiele:

  

Glucantime + Ketoconazole:

 Meine Hündin habe ich 1993 mit der Kombinationstherapie Glucantime + Ketoconazole therapiert. Diese Therapiemethode eignet sich bei jungen Hunden, welche sich in Griechenland mit dem Stamm Leishmania infantum MON-1 infiziert haben.

  

Allopurinol + Levamisole:

 Seit 1997 wird bei Hunden in Nord-Griechenland (L. infantum MON-1) mit gutem Erfolg die KombinationstherapieAllopurinol + Levamisole eingesetzt. Ich habe diese Therapiemethode auch bei Hunden in Süd-Spanien eingesetzt, mit einer Erfolgsquote von etwa 50%. Der Erfolg hängt vom Immunstatus des Hundes ab, und mit welchem Leishmania infantum-Stamm der Hund infiziert ist.

  

Phosphocholine (Oleyl-PC, Miltefosine, etc.):

 Das oben erwähnte Oleyl-PC, welches ich seit Mitte 2000 in Zusammenarbeit mit div. Tierärzten verwende, hat z.Tl. hervorragende Ergebnisse geliefert - besonders bei Hunden, die eine Resistenz gegen Glucantime zeigten, aber auch bei Hunden, die mit anderen Medikamenten - aufgrund der zu erwartenden Nebenwirkungen - nicht therapierfähig waren (ältere Hunde >5 Jahre).

Weitere, in Frage kommende Therapiemethoden finden Sie hier.

  

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